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Was ist „Mystisches Christentum“?
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Erlösungsglaube
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Heilsverständnis
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Lebensweise
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Zusammenfassung der Kriterien des mystischen
Christentums
Was ist „Mystisches Christentum“?
Mystik kommt vom griechischen Wort ‚mystikos‘ =
geheimnisvoll. Es geht hierbei jedoch nicht um eine Geheimlehre, sondern um das
rechte Verständnis der allen zugänglichen Lehre – DER christlichen Lehre also,
die auch in der Bibel enthalten ist. Sie ist nicht nur in der Bibel enthalten
und zum rechten Verständnis trägt ein unvoreingenommenes Schriftenstudium bei –
ein Studium also das keine Kategorie christlich-spiritueller Literatur
ausschließt: weder alte Apokryphen noch Neuoffenbarungen noch
Rückführungs-Werke. Der biblische Kanon der Evangelien wurde in dieser Form
erst im vierten Jahrhundert nach Christus festgeschrieben und ist für den
christlichen Wahrheitssucher nicht bindend. Die Bibel gilt für den christlichen Mystiker nicht als alleinseligmachendes
„Heiliges Buch“. Die Heiligsprechung von Büchern (genauso wie die von Menschen)
ist für den christlichen Mystiker ein Teil des Mummenschanzes, den die Kirchen
um die christliche Lehre herum aufgebaut haben.
Das mystische Christentum ist also das geheimnisvolle
Christentum in dem Sinne, dass es zum rechten Verständnis der christlichen
Lehre vordringen will. Es ist das Christentum der Wahrheitssucher und der
Sucher nach der Vereinigung mit Gott, nach der „unio mystica“. „Geheimnisvoll“
meint hier also nicht etwas, was vor den Mitmenschen verborgen werden müsste,
sondern es meint das Innere, was vor den Mitmenschen deshalb verborgen ist,
weil sie nicht danach suchen. Daher könnte man das mystische Christentum auch
als das esoterische Christentum bezeichnen. ‚Esoterik‘ meint ja im ursprünglichen Wortsinn die religiösen Strömungen,
die nur den Wenigen, dem ‚inneren Kreis‘ zugänglich sind, während die ‚Exoterik‘ die religiösen Strömungen meint, die über den äußeren
Mummenschanz sichtbar sind und denen die meisten Menschen nachlaufen. Dabei ist
die Exoterik nicht zwingend schlecht oder falsch, es handelt sich hierbei nur
um ein oberflächliches Verständnis, um eine Anfängerstufe der Religion. Diese Anfängerstufe
der Religion kann allerdings sehr leicht missbraucht werden. Den Gefahren der
Irreführung und Manipulation kann nur der Wahrheitssucher entrinnen – der also,
der sich bereits auf den Weg zum esoterischen Christentum macht. Der Begriff „Esoterik“ wird heutzutage fast durchgehend falsch verwendet und
bezeichnet heute eher eine religiöse Strömung, die oberflächlich, unverbindlich
und leicht manipulierbar ist. Daher ist es besser, vom mystischen Christentum
zu sprechen, um den Weg der Sucher nach den inneren Wahrheiten zu beschreiben.
Die inneren Wahrheiten sind die Wahrheiten, die sowohl nur dem inneren Kreis
zugänglich sind, als auch die den inneren Kern der christlichen Lehren
ausmachen als auch die nur im Menschen selber erfahren werden können.
Denn sehet, das Reich
Gottes ist inwendig in euch.“ Lukas 17,21
Erlösungsglaube
Nach dem Glauben der meisten Bibelchristen (der Christen, die sich
ausschließlich auf die Bibel beziehen) wird die Erlösertat Jesu auf Golgatha
als ein stellvertretendes Sühneopfer gedeutet. Jesus habe durch sein Blut
unsere Sünden auf sich genommen und uns von unseren Sünden reingewaschen. Um an
dieser Reinwaschung Anteil zu haben, genügt es, daran zu glauben. Das
Gottesbild, das dahinter steht, ist offenbar das von einem barbarischen Rachegott,
dessen Zorn über unseren Ungehorsam irgendwie durch Leid und Blut gestillt
werden müsste. Bzw. müsste das ein Gott sein, der seine fehlerhaften Kinder bis
in alle Ewigkeit verdammt und zu keiner Vergebung ohne barbarisches Blutopfer, bzw. rechtzeitiger
Bekehrung, fähig ist. - Der Schöpfergott wird als ein emotionaler Krüppel
dargestellt!
Es kommt hinzu, dass die vielen Leiden, durch die die
Menschheit gehen musste, ja gar nicht mehr nötig gewesen wären, wenn wir von
unseren Sünden reingewaschen wären, oder wenn zumindest die „Christen“ es wären. Es scheint jedoch so, dass das Leiden in den Jahrhunderten nach
der Erlösertat nicht abnahm, sondern eher zunahm, bis zu dem Jammertal, in
dem die Menschheit heute sich befindet.
Dass sehr viele Menschen mit einer solchen Vaterfigur bzw.
mit einem solchen unlogischen Glauben nichts mehr zu tun haben wollen und dem
Christentum abschwören, ist sehr verständlich. Sie machen den Fehler, dass sie
das Bibelchristentum als das einzige Christentum ansehen, bzw. die Deutung der
Bibelchristen als die einzig mögliche.
Das Mystische Christentum sieht in dem Golgatha-Opfer ein
mächtiges energetisches Geschehen, das eine Wende in der spirituellen Menschheitsentwicklung
bedeutete. Um das zu verstehen, muss das damit zusammenhängende Weltbild zumindest
kurz skizziert werden.
Nähere Erläuterungen in „Christentum und Erleuchtung“. Dieses
Buch ist übergegangen in den Sammelband „Christus wiederentdecken“ und ist
einzeln nicht mehr erhältlich. Daher finden Sie hier die Veröffentlichung des
Gesamtinhalts als PDF:
Die Erde ist nicht der einzige bewohnte Planet im All.
Dennoch ist die Erde unter den Planeten im All einzigartig, weil sie den
Planeten mit der höchsten Verdichtung darstellt. Durch den Fall hat sich ein
Teil der Schöpfung von der hohen Schwingungsfrequenz der himmlischen Welten
abgelöst. Die Erde ist durch ihre materielle Dichte am weitesten von den
Himmeln entfernt. Während im Himmel und in den Zwischenreichen immer nur
Gleichgesinnte zusammenkommen, ist die Erde ein Ort, wo alle Bewusstseinsstufen
inkarnieren können und einander begegnen können.
Der Fall war das Ergebnis eines Aufstands im Himmel, mit dem
Ziel, Gottes Schöpfung zu zerstören, um an seine Stelle zu treten. Der göttliche
Schöpfungsimpuls beseelt jedes Atom der Schöpfung. Dieser göttliche Schöpfungsimpuls,
auch Rechtsdrehung der Elemente genannt, bewirkt eine Weiterentwicklung,
bewirkt das Wachstum zu höheren Ebenen. Jedes Geschöpf, genauso wie jedes
einzelne Atom, ist wie ein Same, der aufgeht, zu einem Keimling wird, dann zu
einem Spross, dann zu einem Baum, der immer mehr Äste entwickelt, dessen Krone
immer größer wird, und der schließlich selber Nachkommen schöpft. Das Wachstum
ist in jedem Atom der Schöpfung angelegt und führt alles in immer höhere Ebenen
der Fülle und des Bewusstseins.
Die Gegenkräfte arbeiteten daran durch gezielte Zuwiderhandlung
gegen die göttlichen Gesetze, die Rechtsdrehung der Elemente umzudrehen und in
eine Linksdrehung umzuwandeln. Dies hätte die Rückwärtsentwicklung durch die
Reinkarnationen vom Menschen über das Tier zur Pflanze und irgendwann zum
Mineral bedeutet (dies haben indische Seher mit der Reinkarnation des Menschen
als Tier gemeint, dazu kam es jedoch in keinem einzigen Fall). In der
allerletzten Konsequenz hätte sich die Schöpfung aufgelöst. Um das Jahr Null
herum war die Schöpfung auf einem Tiefstand, der kurz vor dem Kippen von der
Rechtsdrehung in die Linksdrehung stand. Der inkarnierte Christus war als Mitregent der Himmel ein
Träger eines Drittels der Schöpferkraft. Dieses Drittel wurde durch die
Erlösertat ausgelöst und ist seitdem als Erlöserfunke in jeder Seele – und
sogar jedem Atom – vorhanden. Der Erlöserfunke verhindert das Kippen in die
Linksdrehung und die Auflösung der Schöpfung und garantiert, dass jede einzelne Seele wieder
zu ihrer wahren Heimat – der hohen Schwingungsebene der himmlischen Welten – zurückfinden
wird. Der Erlöserfunke ist ein Teil der Himmel, den wir in der Tiefe unserer
eigenen Seele tragen. Dadurch werden wir von den Himmeln magnetisch angezogen
und können gar nicht anders als zurückzukehren. Nur die Dauer unseres Weges
bestimmen wir durch unseren Lebenswandel selbst.
Eine ewige Verdammnis im Sinne von ewig schmorendem
Höllenfeuer hätte es auch ohne die Erlösertat nicht gegeben. Es hätte nur eine
Auflösung der Schöpfung stattgefunden, eine Rückkehr in das Ungestaltete.
Deshalb war das Heilsziel des Buddhismus - der vor der Erlösertat entstanden ist - das Nirvana. Die einzelne Seele, die
sich auflöst und in das Ungestaltete zurückkehrt, sollte das Nirvana bewusst
erfahren und nicht in den Schlaf zurückkehren, aus dem sie gekommen ist. Seit
der Erlösertat auf Golgatha ist das Heilsziel durch die Dreifaltigkeit
dargestellt, das Heilsziel umfasst drei Ebenen:
Vater, Sohn und Heiliger Geist:
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Die Begegnung mit dem Schöpfergott als
persönliche Manifestation der Unendlichkeit, als erstem gestalteten Wesen, das
uns nach seinem Ebenbild erschaffen hat (mit seinen verschiedenen Namen: Jahwe, Ishvara, Brahman, Allah, Manitou...).
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Die Entfaltung des Gotteskindes in uns, des
inneren Christus. Jesus hat durch sein Erdenleben diesen Weg der Entfaltung
vorgelebt und ist als erstgeborener Sohn sowohl das Vorbild als auch "der kosmische
Mensch": Wir sind wie Zellen an Seinem Leibe, bzw. wir werden zu diesen Zellen
durch die Entfaltung des inneren Christus (im Hinduismus Krishna).
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Der Heilige Geist bezeichnet die ungestaltete
Dimension Gottes, also die Ebene, die im Buddhismus als Nirvana bezeichnet
wird, im Advaita als Universelles Selbst (im Hinduismus Atman).
Im Gegensatz zu Buddhismus und Advaita sieht das Mystische
Christentum das Heilsziel in der Dreifaltigkeit, bzw. im ewigen Leben als
Bewohner der himmlischen Schöpfung. Der christliche Mystiker verteufelt keine anderen Wege, sondern sieht Aspekte der Wahrheit in allen Religionen. Daher kann er auch die Dreifaltigkeit in den Überlieferungen anderer Religionen wiederentdecken.
Es gibt noch einen wichtigen Unterschied, der
herausgehoben werden muss: Das Karmaverständnis von Buddhismus und Advaita ist
die Sichtweise von einem mechanisch arbeitendem Uhrwerk, in dem für alle
Verfehlungen 1:1 bezahlt werden muss. Hier kommt im Christentum das Konzept der
Vergebung hinzu: Wenn der reuige Sünder von dem, dem er geschadet hat,
Vergebung erlangt und beide sich von Liebe ergriffen in den Armen liegen, dann
kann durch die Ströme ihrer Tränen sehr viel Karma aufgelöst werden. Es muss
nicht alles 1:1 beglichen werden. Der Weg der Reinigung kann dann um sehr
Vieles abgekürzt werden, wenn die Reue echt ist.
Das Erlösungsverständnis im mystischen Christentum geht
davon aus, dass die Entwicklung der gefallenen Schöpfung bis Golgatha eine
Abwärtsentwicklung war und seitdem eine Aufwärtsentwicklung ist. Das ist
vielleicht schwer nachzuvollziehen, weil der äußere Anschein der
Menschheitsgeschichte sich gerade in den letzten Jahrhunderten sehr negativ
darstellt. Es ist jedoch zu bedenken, dass es bei dieser Bewertung um die
Gesamtheit der gefallenen Schöpfung geht, also um den Schwingungszustand der
verkörperten und der entkörperten Seelen in der Summe. Um es anders
auszudrücken und es damit greifbarer zu machen: Die Menschheitsgeschichte, die
wir vordergründig kennen, ist hauptsächlich eine Geschichte von Kriegen und
Eroberungen, von Intrigen und Gemeinheit, von Machtgier und barbarischen
Grausamkeiten. Die vielen Impulse und Entwicklungen aber, die von Liebe und
Gemeinsinn geprägt waren, finden nicht so oft und längst nicht so vordergründig
Einzug in die Geschichtsbücher. Die zwischenmenschliche Fürsorge über
Jahrhunderte, die sich auch mitten in einem Krieg entfalten kann, hat eine
Energie genährt, die die Schwingungsebene der Menschheit immer mehr gesteigert
und gehoben hat. Wir befinden uns auf einem Level der konstruktiven
Kooperation, auf dem wir in der Summe zuletzt 2000 VOR Christus gestanden
haben.
Heilsverständnis
Der ursprüngliche Schöpfungsimpuls des unbegrenzten
Wachstums schien gefährdet, ist jedoch seit der Erlösertat auf Golgatha für
alle Ewigkeit gesichert. Für den christlichen Mystiker steckt darin eine große,
unfassbare Verheißung: Unser aller Ziel ist die endlose Steigerung des
Bewusstseins und der Fülle. Dieser Wachstumsweg ist unbegrenzt. Er wird auch
nicht durch die Dauer dieses Erdenlebens begrenzt, sondern setzt sich auch auf
dem Weg des Geistkindes in den geistigen Welten fort. Dieser wunderbare Weg
bedeutet eine immer größere Vernetzung mit dem Kosmos, eine immer größere
Verbrüderung mit der ganzen Menschheit, mit allen geschaffenen Wesen, ob Tier,
ob Mensch, ob gefallene oder aufgestiegene Seele in den geistigen Welten.
In diesem Heilsverständnis geht es also nicht allein um das
Ziel einer Erleuchtung. Der spirituelle Prozess wird mit der Erkenntnis der ungestalteten
Ebene des Göttlichen nicht abgeschlossen sein, denn er bedeutet das
unendliche Wachstum des gestalteten Wesens.
Das Wunderbare dieser Perspektive liegt darin, dass durch
diese größere Schau, in die diese eine jetztige Inkarnation eingebettet ist,
unsere Sicht von uns als vereinzeltem benachteiligtem Wesen völlig verblasst: Wenn wir doch alle Kinder der Fülle sind, worin sollte dann noch eine
Benachteiligung bestehen? - Das heißt, dass in jedem Fall unsere Situation als
Mensch uns für unsere spirituelle Entwicklung nur zum Vorteil gereichen kann:
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Wir haben einen behinderten Körper? So haben wir
die wunderbare Chance uns sehr viel schneller von unserem Körper-Ego zu lösen
als unsere Mitmenschen!
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Wir sind arm? So haben wir die wunderbare
Chance, uns sehr viel schneller von unserem Geld-Ego zu lösen als unsere
Mitmenschen!
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Wir haben unsere Jugend mit äußeren Dingen vergeudet?
So haben wir die wunderbare Chance, uns sehr viel gründlicher von unserem
Jugend-Ego zu lösen als unsere Mitmenschen!
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Wir haben es versäumt, unsere Jugend mit äußeren
Dingen zu vergeuden? So haben wir ebenfalls die wunderbare Chance, uns sehr
viel gründlicher von unserem Jugend-Ego zu lösen als unsere Mitmenschen!
Es gibt kein äußeres Handicap, das unserem spirituellen Wachstum
im Wege sein könnte. Alles, was uns von diesem unbegrenzten Wachstum, von
diesem Weg in die unbegrenzte Fülle abhalten kann, sind nur die vielfältigen Formen
unseres menschlichen Egos. So verwendet wohl fast jeder Mensch ein paar
Jahrzehnte seines Lebens, um von einem „falschen Selbst“ gesteuert zu werden:
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dem Ego, der Stärkste zu sein,
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dem Ego, im Äußeren erfolgreich sein zu müssen,
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dem Macht-Ego,
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dem sexuellen Ego (dessen Ablegen nicht unbedingt Enthaltsamkeit bedeuten muss),
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dem Ruhm-Ego.
Wir müssen unser äußeres Ego erkennen und dann ablegen. Wie
lange das dauert, hängt alleine davon ab, wie sehr wir noch an unserem Ego
klammern oder ob wir bereit sind loszulassen. Gott lässt uns den freien Willen.
Was bleibt vom Menschen, wenn er reingewaschen ist von
seinen vielen Egos?
Was ist das „wahre Selbst“ des Menschen, im Sinne von: Was
ist seine wahre Identität als gestaltetes Wesen?
Die wahre Identität des Menschen ist das freudige und einfache
Kind Gottes.
Was sind die wichtigsten Merkmale des freudigen
Gotteskindes?:
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Seva: Das Kind Gottes lebt in der Haltung des
Dienens für seinen Nächsten.
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Bhakti: Das Kind Gottes lebt in der Haltung der
Hingabe an seinen Schöpfer.
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Ahimsa: Das Kind Gottes lebt in der Haltung der
Gewaltlosigkeit.
Seva, Bhakti und Ahimsa sind der Weg zur Erlangung des
wahren Lebenserfolges, das im spirituellen Wachstum besteht. Wenn das Ego
abgelegt ist, können die Unzulänglichkeiten, Leiden und Entbehrungen des Erdendaseins
die Seele nicht mehr erschüttern: Sie geht bereits ihren himmlischen
Wachstumsweg, auch wenn sie noch in der Materie ist.
Lebensweise
Der christliche Mystiker glaubt nicht an eine Erlösung
durch den Glauben an ein stellvertretendes Folteropfer. Der christliche
Mystiker glaubt an eine Erlösung durch das Finden in die göttlichen
Gesetzmäßigkeiten. Unsere ungöttliche Lebensweise ist Ausdruck
des uns jeweils beherrschenden falschen Selbst. Das Finden in die göttliche
Lebensweise ist gleichzeitig das Finden zu unserem wahren Selbst, dem reinen
Gotteskind.
Einfacher gesagt: Christliches Leben heißt ein rechtes TUN,
ein Befolgen der Gebote. Das fünfte Gebot „Du sollst nicht töten“ bezieht sich
für den christlichen Mystiker auch auf die Tiere. Somit ist eine vegetarische –
und in der weiteren Entwicklung vegane – Lebensweise die Konsequenz (soweit es im jeweiligen Umfeld umzusetzen ist).
Vielfach argumentieren die Fleischbefürworter so, der Mensch
habe ja „schon immer“ Fleisch gegessen, unsere Vorfahren seien Jäger gewesen,
deshalb sei der Mensch an diese Nahrung angepasst. Es ist schon merkwürdig, wie
manche Menschen für sich in Anspruch nehmen, in dieses „Immer“ hineinschauen zu
können und darüber gesicherte Auskunft geben zu können. Die
Wissenschaft, auf die sie sich berufen, liefert jedoch keineswegs gesicherte
Informationen über die Herkunft der Menschheit, lediglich Indizien, die verschieden interpretiert werden können. Der
christliche Mystiker kann auch sein Weltbild nicht beweisen, aber er gibt es
wenigstens zu, und behauptet lediglich, er wolle im Einklang mit seinem
Weltbild handeln, so wie der Fleischesser auch. Das Weltbild des Fleischessers
wird allerdings im gesellschaftlichen Konsens als Wissenschaft gehandelt, das des christlichen Vegetariers
als Spinnerei und bestenfalls noch als sein persönlicher Glaube.
Es ist jedoch nicht so, dass nur die eine
Sichtweise möglich ist: Der Mensch käme ‚von unten‘, aus der Materie. Die
andere Sichtweise macht genauso viel Sinn und kann ebensoviele Indizien für
sich beanspruchen: Der Mensch käme ‚von oben‘, aus dem Geist. Und wenn der
Mensch ‚von oben‘ kommt, so ist sein wahres Wesen nicht raubtierhaft, sondern
ein friedvolles Wesen mit einer ethischen Gesinnung, die nichts anderes möchte als das Wohl aller Lebewesen.
Die vegetarische Lebensweise ist ein Ausdruck davon.
Mystisches Christentum bedeutet außerdem eine Hinwendung zu
Gebet und Meditation. Das ist völlig unabhängig von einem Besuch
gemeinschaftlicher Gottesdienste, in welcher Form auch immer. Das
veräußerlichte Christentum sieht den Besuch der Gottesdienste als primäres
Merkmal an und Gebet und Meditation lediglich als sekundäre Extras, die der
individuellen Freizeitgestaltung des Einzelnen obliegen. Das mystische
Christentum sieht es umgekehrt: Gebet und Meditation sind die unabdingbaren
Begleiter auf dem christlichen Weg, der Besuch gemeinschaftlicher Gottesdienste
sind ein sekundäres Extra, das sicherlich sehr, sehr erbauend und hilfreich
sein kann, das aber nicht unentbehrlich oder entscheidend ist. Entscheidend ist
die Kraft der alltäglichen selbständigen Praxis.
Eine Anleitung zur christlichen Meditation in „Jahwes
Ebenbild“.
Zusammenfassung der Kriterien des mystischen Christentums
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Heilig ist Gott allein, keine Schriften oder
Menschen.
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Die Quellen der christlichen Botschaft sind
vielfältig und beschränken sich nicht auf den biblischen Schriftenkanon.
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Es gibt keine ewige Verdammnis, deshalb auch
keine ewig Verdammten.
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Daher wird in jedem Menschen das Kind Gottes
gesehen, das wieder zum Guten zurückfinden wird, egal, wie tief es gefallen
sein mag.
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Christus brachte uns durch sein Golgatha-Opfer
nicht eine blutige Sündenbezahlung, sondern den Erlöserfunken, der jeden
Menschen wieder zum Himmelreich zurückführen wird.
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Karma und Reinkarnation sind universelle
spirituelle Wahrheiten, im Christentum lediglich ergänzt durch das Konzept
der Vergebung.
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Christliche Mystik beschränkt sich nicht auf den
Glauben, sondern ist der gelebte Glaube – der Glaube, der zur Tat wird.
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Seva, Bhakti und Ahimsa – Dienen, Hingabe und
Gewaltlosigkeit. Diese Grundeigenschaften, die der Wanderer auf dem spirituellen Weg
verwirklicht, beinhalten Gebet zum Schöpfergott, Nächstenliebe, Vegetarismus,
Toleranz und Friedfertigkeit.
Eine umfassende Gesamtschau des mystischen Christentums
findet sich in dem Buch: „Christus wiederentdecken“