Wir leben in einer Gesellschaft der Glaubensferne.
Gleichzeitig leben wir in einer Gesellschaft der Zivilisationskrankheiten. Krebs,
Rheuma, Arthrose, Diabetes und Bluthochdruck scheinen unsere Gesellschaft fest
in der Hand zu haben. Wer nicht durch einen Unfall oder durch gewaltsame
Einwirkungen stirbt, stirbt in aller Regel an einer dieser Krankheiten. Der Tod
durch Altersschwäche ist heute eine seltene Ausnahme. Alleine der Bluthochdruck
mit seinen Folgeerkrankungen ist für etwa die Hälfte aller Todesfälle
verantwortlich. Offenbar ist unser scheinbar „gesundes“ Leben lediglich die
Inkubationsphase des tödlichen Siechtums.
Könnte zwischen Glaubensferne und Gesundheitsferne ein
Zusammenhang bestehen?
Welche Hinweise bietet uns die Bibel in bezug auf die
Gesundheit?
Als Daniel als Jüngling mit weiteren judäischen Jünglingen an
den Hof des babylonischen Belagerers König Nebukadnezars kam, nahm er sich vor,
nicht von der Tafelkost des Königs zu
nehmen (Fleisch und Wein), um sich nicht zu verunreinigen
(Prophet Daniel 1, 1-21). Sondern er erbat sich vom Obersten der Hofbeamten Gemüse und Wasser. Nach zehn Tagen möge
der Hofbeamte das Aussehen der judäischen und der babylonischen Jünglinge
vergleichen und dann nach dem verfahren, was er sehe. Der Hofbeamte ließ sich
darauf ein, und siehe, bereits nach zehn Tagen vegetarischer und abstinenter
Ernährungsweise war das Aussehen der judäischen Jünglinge bereits so
überzeugend besser und völliger an
Fleisch, dass er ihnen weiterhin ihr Wasser und Gemüse gab.
Die Speisegebote in der Bibel scheinen widersprüchlich zu
sein.
Gespaltene Hufe und WiederkäuenIn 3. Mose 11 gibt Gott seinem irdischen Volk Israel
bestimmte Vorschriften über das, was sie essen bzw. nicht essen durften.
Derartige Vorschriften haben wir als Christen nicht (abgesehen von dem
Verbot, Blut zu essen). Dennoch reden die Hinweise Gottes an sein Volk damals
auch zu uns. Wir dürfen und sollen uns die Frage stellen, was wir - bezogen
auf unser geistliches Leben - daraus lernen können. Schließlich ist ja alles,
was im Alten Testament geschrieben ist, zu unserer Belehrung da (Röm 15, 4).Der erste Punkt, auf
den Gott in 3. Mose 11 hinweist,
ist dieser, dass die Kinder Israel nur solche Tiere essen durften, die sowohl
gespaltene Hufe hatten und auch Wiederkäuer waren. Tiere, die nur eines der
beiden Merkmale aufwiesen, galten als unrein und durften nicht verzehrt werden.
Dies macht Gott an verschiedenen Beispielen klar. Es gab Tiere, die wohl
Wiederkäuer waren, aber keine gespaltenen Hufe hatten, und es gab Tiere, die
wohl gespaltene Hufe hatten, aber nicht unter die Wiederkäuer zu rechnen
waren.
(Ernst-August Bremicker,
www.bibelpraxis.de)
Was also lernen wir daraus? Diese Speisegebote sind offenbar nicht
willkürlich und zufällig. Die darin liegende Logik zeigt auf, dass eine Speise
umso unreiner ist, je weiter sie sich von der pflanzlichen Nahrungsgrundlage
entfernt. Raubtiere als Nahrung sind damit von vornherein ausgeschlossen, wie
sie ja auch in unserer westlichen Ernährung eher verpönt sind. Mit Schaudern
nehmen wir die Nachricht von den Katzen und Hunden essenden Chinesen auf. Die
israelitischen Speisegebote gehen darüber hinaus, indem sie den Verzehr von
Allesfressern wie Schweinen als unrein ächteten. Sinn war es, wenn schon
Fleisch gegessen wurde, dann nur das von reinen Pflanzenfressern.
Viel später erlaubte Paulus Alles was auf dem Fleischmarkt verkauf wird, esst (1. Brief an die
Korinther). Hier zeigt sich eine Widersprüchlichkeit der Bibel, die eine
Interpretation erfordert. Ob man nun sagt, Paulus sei auch nach seinem
Damaskus-Erlebnis noch von seinen römischen Vorstellungen beeinflusst gewesen,
oder Gott würde seine Gebote der gesellschaftlichen Entwicklung anpassen –
egal, wie man es interpretiert, es bleibt verwirrend.
Wenn wir uns aber auf die Fundamente unseres christlichen
Werteverständnisses besinnen, so gelangen wir zu eindeutigen Aussagen, die wir
nur auf unsere Lebensgewohnheiten – also auch auf unsere Ernährungsgewohnheiten
zu übertragen haben. Ich spreche von den Zehn Geboten und von den Lehren Jesu.
Dort heißt es
Du sollst nicht töten
(5. Gebot) und Was ihr für
einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan (Mt 25,40).
Können wir bei den Geringsten
etwa die Tiere ausschließen? Weist uns der Gedanke, auch dem Geringsten gegenüber barmherzig zu sein,
nicht gerade auf die Tiere hin? Widerspricht Massentierhaltung und Schlachten
also nicht eindeutig einer christlichen Lebensführung?
Eine vegetarische und abstinente Lebensweise wird im Buch
Daniel empfohlen und von den frühchristlichen Gemeinschaften praktiziert (den
Essenern, den Judenchristen bis zu Kaiser Konstantin, später von den
urchristlich lebenden Gemeinschaften wie den Katharern). Aber auch heute kann
sie zu einem Bestandteil eines gelebten Christentums werden, wenn wir bereit
sind, auch in Bezug auf unsere Haltung zu Ernährung und Gesundheit den schmalen Weg zu gehen (Mt. 7, 13).
Zahlreiche moderne Veröffentlichungen zeigen auf, dass es
genau die vegetarische Lebensweise ist, die mit dem christlichen
Werteverständnis übereinstimmt, die den modernen Zivilisationskrankheiten
vorbeugt und sie heilt:
-
Bluthochdruck heilen, Johann Georg Schnitzer,
Friedrichshafen, 2005
-
Diabetes heilen, Johann Georg Schnitzer, Friedrichshafen,
2009
-
Arthrose, der Weg zur Selbstheilung, E. K. Fisseler, Emmendingen,
2007
-
Nie mehr Rheuma, Are Waerland, Humata Verlag, Bern
-
Zukunft ohne Krebs!, Jean-Claude Alix, Ratingen, 2002
Wie können wir noch so ignorant sein, dass wir den
Zusammenhang nicht sehen? Eine Ernährung auf dem christlichen Weg, eine
Ernährung in Übereinstimmung mit den göttlichen Gesetzen, nähert sich, so wie
es dem Einzelnen möglich ist, dem Vegetarismus immer mehr an. Die Moslems und
die Juden haben ihre Speisegebote, die das Essen von bestimmtem Fleisch
verbieten. Die Christen meinen, sie hätte gar keine Speisegebote. Dabei sind
ihre Speisegebote noch strenger, denn es ist der Anspruch der Christen, auf dem
Fundament der Zehn Gebote und der Lehren Jesu zu stehen. Daher führt das
gelebte Christentum zum Vegetarismus und damit zu einer Überwindung des
körperlichen Siechtums, in dem sich lediglich das geistige Siechtum unserer
Zeit widerspiegelt. Gelebtes Christentum ist gelebte Gesundheit!
Wir meinen, wir bräuchten tierische Ernährung als
Eiweißquelle. Doch welche Rolle spielt Eiweiß als Makronährstoff? Während die
anderen beiden Makronährstoffe Kohlenhydrate und Fette mehr als Energiespender
fungieren, dient uns Eiweiß eher als Baustoff. Am meisten Eiweiß brauchen wir
daher logischerweise in unserer Wachstumsphase (das auch dann – nach der
Entwöhnung von der Muttermilch – ausreichend von pflanzlichen Eiweißträgern
geliefert werden kann). Da also davon ausgegangen werden muss, dass tierisches
Eiweiß als Fleisch und Milch wachstumsanregend wirkt, so ist es nicht allzu
weit hergeholt, einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr tierischen Eiweißes und
dem Krebs zu vermuten.
Weitere gesundheitliche Nachteile der Fleischernährung
wurden bereits vor vielen Jahrzehnten von Medizinern entdeckt und
veröffentlicht, die jedoch in unserer Pharma-orientierten Medizin wenig Gehör
finden:
-
Are
Waerland (1876-1955, finnisch-schwedischer Ernährungslehrer) zeigte die
nachteilige Wirkung auf unsere Darmflora und den Säuren-Basen-Haushalt auf.
-
Prof.
Dr. Lothar Wendt veröffentlichte bereits 1948 seine Erkenntnisse über die Eiweißspeicherkrankheiten, die sich
alleine auf den Konsum tierischen Eiweißes beziehen.
Vielleicht meinen wir, diese Erkenntnisse von lange verstorbenen
Forschern wären heute „überholt“. Der Zustand unserer Volksgesundheit spricht
jedoch eine andere Sprache. Die gesunde Ernährung, wie sie von diesen Pionieren
der Lebensreform empfohlen wird, entspricht genau einem urchristlichen
Werteverständnis.
War nicht Jesus selbst ein Lebensreformer?
Nähere Informationen zum Zusammenhang zwischen vegetarischer
Ernährungsweise und Gesundheit finden Sie in meiner schmalen Broschüre: