So wie die Kraft in
deinem Inneren fließt,
so spiegelt sich dein Leben wider.
Je mehr Kraft du in deinem Inneren erzeugst,
desto größer und schneller
werden die Veränderungen in deinem Außen.
Sabine Sangitar Wenig
Heilwerden heißt zur Fülle des Lebens finden!
Zur Fülle des Lebens finden heißt heilwerden!
Denn ‚heil‘ gleich ganz (griechisch "holos",
englisch "whole" = ganz).
Wenn wir unser ganzes inneres Wesen entfalten und
aktivieren, dann werden wir auch im Äußeren ein Leben der Fülle führen.
Was heißt das: ‚ein Leben der Fülle führen‘? Die meisten
Menschen haben falsche Vorstellungen davon. Diese falschen Vorstellungen werden
häufig von den Ratgebern für Erfolg und Reichtum bedient und genährt.
Die Fülle des Lebens KANN sich in einem großen Bankkonto
ausdrücken, aber MUSS es nicht!
Die Fülle des Lebens KANN sich in einem Haus, einem Auto,
tollen Reisen, einem Beruf, der den Neigungen entspricht und einer
Bilderbuch-Partnerschaft ausdrücken, aber MUSS es nicht!
Wir werden durch diese Vorstellungen auf eine falsche Fährte
gelockt. Wir bestellen all das beim Universum. Wir erhalten auch das eine oder andere
vom Universum. Vieles bleibt uns vom Universum versagt, auf viele Bestellungen
bleibt es vermeintlich stumm. Es kommt nicht mal eine Auftragsbestätigung.
Oftmals meinen wir, wir müssten noch ein bischen Geduld haben, und halten das
für eine Tugend. Ohne dass man sich versieht, ist man schon in einer
Warte-Haltung. In dieser Warte-Haltung verpassen wir ganz, ganz viele
Geschenke, die das Universum uns täglich darbietet. Weil wir an unsere
Vorstellungen gefesselt sind. Dabei geht es nicht darum, keine Wünsche mehr zu
haben. Sondern es geht darum, die Wünsche in die Hände Gottes zu legen. Wer
seine Wünsche in die Hände Gottes legt, lebt im Heute; wer im Heute lebt, legt
seine Wünsche in die Hände Gottes.
„Ist es für unser Gefühlsleben nicht etwas völlig anderes,
ob wir beim unpersönlichen Universum etwas ‚bestellen‘,
oder ob wir einen persönlichen Vater um etwas bitten?“
(aus „Karol, der Weißmagier“)
Wer beim Universum etwas bestellt mit dem vollen
Bewusstsein, dass das Universum ein Kosmos ist, also eine Ordnung, dass man
sich also dem Universum anvertrauen kann, weil es aus seiner Ordnung heraus
alles zum Besten führt, der spricht zum Universum, wie man zum Vater spricht:
denn nur einem Lebewesen kann man sich anvertrauen. Wer also beim Universum als
dem größten und übergreifenden Lebewesen etwas bestellt, der bestellt mit der
richtigen inneren Haltung. Doch ist es nicht viel leichter, zu dieser Haltung
zu finden, wenn man dieses größte und übergreifende Wesen direkt als Gott und
als Vater anspricht?
Wir dürfen den Vater um alles bitten. Sollten wir auch. Aber
nur damit wir es in die Schublade ablegen können „bestellt und dem Universum
anvertraut“. Das tiefere Gebet ist etwas anderes.
Bitten heißt Bitten,
und Beten heißt Danken!
Manche Menschen lehnen das Beten ab, weil sie es für ein
Bitten halten. Die Haltung, dass der Mensch für seine Wünsche selber aktiv
werden müsse, ist das durchaus Positive daran. Doch erstens irren sie sich,
wenn sie meinen, dass sie ausschließlich aus ihren eigenen Kräften heraus ihr
Leben jemals kontrollieren können. Und zweitens haben sie noch nicht erlebt,
was Gebet heißt und wo Gebet uns hinführt.
Die einzige Bitte, die ein tiefes Gebet noch enthalten kann,
ist die Bitte darum, dass Gott unseren Dank annehmen möge, den Dank dieses
fehlerhaften unvollkommenen Menschenkindes. Das ist gleichzeitig – in anderen
Worten – die Bitte darum, von Gott gesegnet zu werden.
Das Dankesgebet macht den Menschen innerlich weit und führt
ihn näher heran an das innere Licht. Viel Dunkles und Schweres kann dabei von
ihm abfallen. Der Mensch findet zur inneren Fülle.
Diese innere Fülle wirkt sich in seinem äußeren Leben aus:
Er findet zum „Leben in der Fülle“.
Es gibt Menschen, die haben alles, was allgemein unter Fülle
und Reichtum verstanden wird:
ein großes Bankkonto, ein Haus, ein Auto, tolle Reisen, einen Beruf, der den
Neigungen entspricht und eine Bilderbuch-Partnerschaft. Aber dennoch fühlen
sie sich einsam, leer und unausgefüllt. Dennoch führen sie ein Leben, das im
Grunde arm ist. Im Grunde wissen wir das alle, aber dieses Wissen verdrängen
wir gerne, weil wir so an unseren äußeren Wünschen hängen. Es sind Menschen,
die nicht beten gelernt haben. Und weil sie nicht beten gelernt haben, haben
sie im Grunde nichts: ihr Leben ist arm und leer. Es kann lange dauern, bis ein
Mensch das in der Ehrlichkeit sich selbst gegenüber feststellt, weil diese äußeren
Dinge einen ganz schön beschäftigen können.
Was also ist das Leben in der Fülle wirklich?
Es ist ein Leben, das beseelt ist, das von Hoffnung und
Leidenschaft erfüllt ist – es ist ein Leben, das von LIEBE erfüllt ist! Dieses
Leben kann Kämpfe und Entbehrungen bedeuten, dieses Leben kann Enttäuschungen
und Leiden beinhalten – dennoch ist es ein reiches Leben, dann, wenn der Mensch
aus dem Herzen heraus handelt.
Kämpfe und Entbehrungen, Enttäuschungen und Leiden
auszuklammern – das ist eine Botschaft für die weichgespülten
Wellness-Esoteriker, die bei denen auch gut ankommt. Sie entspricht nur nicht dem
Kern der inneren Botschaft, und leider auch nicht immer der äußeren
Wirklichkeit.
Es geht darum, die äußere Wirklichkeit zunächst einmal so
anzunehmen, wie sie ist.
Es geht darum, mit dem Herzen das Lied des Lebens zu singen!
Es geht darum, mit dem Herzen den Tanz des Lebens zu tanzen!
Derjenige, der alles verloren hat oder noch niemals die
äußere Fülle kennengelernt hat, und sich mit ganzer Seele an den Strand stellt,
dem Klang der Wellen lauscht, die Sonne untergehen sieht und den Sternenhimmel
wie einen Palast begrüßt – der lebt bereits in der Fülle.
Wer seinen Beruf mit Hingabe erfüllt, auch wenn es (noch)
nicht der Traumberuf ist, wer echtes Interesse in seine derzeitige Aufgabe
legt, auch wenn man sie sich nicht selber ausgesucht hat – der lebt bereits in
der Fülle und erweitert sein inneres Wesen – fügt einen neuen Aspekt hinzu zu
seiner ‚Ganzheit‘.
Nicht tun, was man
liebt,
sondern lieben, was man tut. Zen-Weisheit
Der Weg der Fülle macht Blasen an den Händen und führt
mitten hinein in die tausendfältigen Sorgen der Arbeit. Gehen wir diesen Weg
mit Liebe und Leidenschaft, umarmen wir unsere Arbeit in dem Bewusstsein: Hier
ist der Weg zu wunderbaren bereichernden Begegnungen, hier ist der Weg, um die innere
Ganzheit zu entfalten, hier ist der Weg, der zur Fülle des Lebens führt, weil
die innere Ganzheit die Fülle des Lebens IST.
Wir dürfen vertrauen: Im Äußeren wird uns stets alles
gegeben, was uns hilft, die innere Ganzheit, das innere Heil zu entfalten. Es
ist der Weg, der uns helfen kann, im Äußeren all das zu finden, wonach wir uns
ganz natürlich sehnen: Wohlstand, partnerschaftliche Liebe, Freunde und Erfolg.
Doch alle äußeren Dinge sind der Zeit unterworfen. Deshalb ist es so wichtig
und bedeutsam, den Kern dessen zu erfassen, was Leben in der Fülle bedeutet:
Es bedeutet Heilwerden, und Heilwerden bedeutet Ganzwerden,
und Ganzwerden bedeutet den inneren Christus zu entfalten, und den inneren
Christus zu entfalten bedeutet in seine Nachfolge zu treten.
Den Weg der christlichen Nachfolge zu beschreiten bedeutet NICHT,
zu einem Entsagenden zu werden und in Sack und Asche zu leben. Aber es
bedeutet, die Wirklichkeit des Heute mit Dankbarkeit anzunehmen, wie sie ist,
und all seine Kräfte mit ganzem Herzblut einzusetzen für die Menschen und den
Planeten.