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Ein Thema wird bei Gesundheitsautoren gerne ausgelassen: Geschlechtlichkeit und Partnerschaft.

Are Waerland schreibt nichts darüber, und von ihm selber wissen wir lediglich, dass er im Alter von 69 Jahren eine Ehe einging mit Ebba Waerland, die nach seinem Tod sein Werk fortführte.




Über eine harmonische Partnerschaft und den Austausch von Zärtlichkeiten wissen wir, dass dadurch das Immunsystem gestärkt und die Lebenserwartung erhöht wird. Also ist es durchaus ein Thema, das unmittelbar mit gesunder Lebensweise zu tun hat.

Zudem ist ein ganzheitlicher Gesundheitsweg auch das Streben nach spiritueller Erleuchtung. Und auf den spirituellen Erleuchtungswegen, gleich welcher Richtung, ist zu beobachten, dass sich die Erleuchtungsadepten mit diesem Thema sehr quälen. Sie finden oftmals kein Gleichgewicht zwischen ihren menschlichen Trieben und ihrem spirituellen Gewissen.

Deshalb möchte ich hier eingehen auf ein sehr wichtiges Werk der Aufklärung, das bereits im Jahre 1768 in lateinischer Sprache erschienen ist:

Emanuel Swedenborg, „Die eheliche Liebe“, in deutscher Übersetzung im Swedenborg-Verlag Zürich, 1995, ISBN 3-85927-242-x.

Viele Sucher nach spiritueller Erkenntnis, gleich welcher Richtung, denken im Gegensatzpaar:
Enthaltsamkeit (das höhere Geistige) – Geschlechtlichkeit (das niedere Menschliche).

Swedenborg stellt eine andere Gegenüberstellung auf:
die eheliche Liebe (das höhere Geistige) – und die hurerische oder unzüchtige Liebe (das niedere Menschliche).

Nach Swedenborg ist die wahre eheliche Liebe nur in der christlichen Nachfolge zu finden, da die Verbindung des Mannes zu seiner Frau eine Abbildung ist der Verbindung des Herrn zu seiner Kirche.

Der Weg der Enthaltsamkeit kann vielleicht für manche Mystiker der Weg der Wahl sein. Jedoch ist er für die meisten Menschen ein Irrtum oder zumindest ein Umweg, und nicht, wie fälschlicherweise angenommen, der direkteste Weg zur spirituellen Weiterentwicklung.

Viele Menschen auf dem spirituellen Weg, gleich welcher Richtung, quälen sich ganz unnötig, weil sie in der ehelichen Liebe nicht das höhere Geistige erkennen. Die Enthaltsamkeit hat nicht nur den Fehler, dass die meisten Menschen sie „nicht schaffen“. Sie hat außerdem den Fehler, dass sie das Beste im Menschen unterdrückt! Denn die eheliche Liebe ist ein Aspekt des himmlischen Lebens, und zwar kein Nebenaspekt, sondern der Hauptaspekt, das Wichtigste, gleich nach der Beziehung zu Gott. Swedenborg nennt sie „das Kleinod des himmlischen Lebens“. Ist ja auch logisch, wenn man weiß, dass der Himmel ein Reich der Nutzwirkungen ist, und die höchste Nutzwirkung ist natürlich die Zeugung des neuen Lebens, deren Basis die eheliche Liebe ist. Es ist richtig, dass diese Zeugung in den Himmeln nicht mehr auf der Ebene der triebhaften Geschlechtlichkeit stattfindet. Dennoch ist das geschlechtliche Triebleben innerhalb der ehelichen Verbindung die Form, wie sich das völlig gesetzmäßig auf der Erde vollzieht, und wie wir unsere wertvollen Partnerschafts-Erfahrungen machen können, wenn wir es zulassen. Im Übrigen ist auch auf der Erde die Geschlechtlichkeit nur ein sehr kleiner Teil einer gelebten Partnerschaft! Deshalb kann gerade eine gelebte Partnerschaft in der Treue dahin führen, dass wir die einseitige Fixierung auf die Aktivitäten des Unterleibs allmählich überwinden.

Natürlich gibt es nicht nur eheliche Verbindungen auf unserem Erdenweg. Aber Swedenborg klärt auf, dass geschlechtliche Verbindungen außerhalb der Ehe nur dann gesetzmäßig sein können, wenn sie entweder die Ehe zwischen Mann und Frau anstreben oder umständehalber ein Verhältnis zwischen einem Mann und einer Frau darstellen, mit dem Ziel, die Zeit bis zu einer Ehe zu überbrücken, und ohne eine Ehe zu brechen. Das Kriterium ist, dass wir durch unser Geschlechtsleben die Fähigkeit zur ehelichen Liebe in uns nicht verschütten.

Swedenborg ist also keineswegs ein weltferner Moralapostel! Er befürwortet durchaus ein so genanntes „Verhältnis“, wenn es die Umstände erfordern und wenn es nicht zur Promiskuität führt. Die so genannte „sexuelle Revolution“ in den sechziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts war im Grunde nur ein unkoordiniertes Aufbegehren gegen gesellschaftliche Konventionen, ohne die Basis einer wirklichen Aufklärung über gesetzmäßige Abläufe. Die wahre sexuelle Revolution geht von diesem Buch aus dem 18. Jahrhundert aus, und es müsste für die meisten kirchlich geprägten Menschen ein handfester Skandal sein.

Die eheliche Liebe ist die Liebe, die auf einen bestimmten Partner gerichtet ist, die „hurerische“ Liebe ist die Liebe, die auf das andere Geschlecht gerichtet ist und den jeweiligen Geschlechtspartner nur als ein austauschbares Objekt betrachtet. Hierbei ist also nicht der Trauschein entscheidend über Moral und Unmoral, sondern die innere Ausrichtung. Ein Treueversprechen zwischen Liebenden kann vor Gott genauso viel gelten wie eine äußere Eheschließung, wenn sie mit dem gleichen Ernst getan wird.
Nach Emanuel Swedenborg ist die gelebte eheliche Liebe auf der Erde etwas sehr Seltenes. Die romantische Verliebtheit in der Jugend ist genau der Funken der göttlichen Liebe, auf den Swedenborg sich bezieht. Wer dieser Spur treu bleibt, der gelangt in die eheliche Liebe. Leider lassen sich die meisten Menschen durch die irdischen Enttäuschungen dahin verführen, dass sie entweder nur noch die schnelle Lust mit wechselnden Partnern suchen oder in der Ehe lediglich eine äußere Übereinkunft treffen. Diese äußere Übereinkunft kann zwar durchaus funktionieren und ist nicht unbedingt ungesetzmäßig. Jedoch ist es nicht mehr die gelebte Herzensliebe.

Eigene Gedanken hierzu:

Im Grunde genommen ist die eheliche Liebe etwas zutiefst Spirituelles, was leider weder von den Ungläubigen noch von den meisten Gläubigen erkannt wird. Wegen der im Grunde spirituellen Natur der ehelichen Liebe ist eine so genannte „Aufklärung“ so überaus lächerlich, wenn sie sich nur auf das Biologische beschränkt. Es ist, als würde man in einer Fahrschule lediglich die Funktionsweise eines Verbrennungsmotors erläutern und dazu sagen, alles andere müsse der Fahrschüler im praktischen Straßenverkehr schon selber herausfinden. Aber die tatsächliche Fahrpraxis bewegt sich auf einer ganz anderen Ebene als das Wissen um die Funktionsweise eines Verbrennungsmotors. Dieses Wissen ist für die Fahrpraxis nur bedingt notwendig oder hilfreich. Wer die Gesetze des Straßenverkehrs nicht vorher erlernt, wird wohl kaum ohne Blechschaden davonkommen. Wie kann ein Mensch für eine eheliche Verbindung bereit sein, wenn für ihn Selbsterkenntnis, Dienen und Treue nicht zu bewusst integrierten Bestandteilen seines mystischen Weges geworden sind?

Die Auffassung, der Inhalt einer Ehe wäre vor allem Lustbefriedigung und Wohlleben ist es, die die fanatischen Erleuchtungssucher von der Ehe fernhält und die die Weltmenschen in die Ehe hineintreibt. Beide liegen falsch, und deshalb können beide mit einer solchen irrigen Auffassung keinen Erfolg haben. Der wahre Inhalt der Ehe ist die gelebte Herzensliebe. Die gelebte Herzensliebe bedeutet die Entsagung von der Untreue, die Bereitschaft zur Selbsterkenntnis und die Bereitschaft zum Einander-Dienen. Dass die Geschlechtlichkeit in einer ehelichen Verbindung nicht verboten ist, ändert nichts daran, dass es sich um einen Weg der Prüfungen handelt, der zutiefst spiritueller Natur ist.

Hier noch ein Wort zur Homosexualität (nicht auf Swedenborg basierend): Nach den Lehren vieler urchristlicher Strömungen ist lediglich die Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau im Gesetz Gottes. Das auszusprechen bedeutet nicht, homosexuelle Paare zu diskriminieren. Ebenso sind  - wie oben aufgeführt -  auch die meisten heterosexuellen Verbindungen nicht gesetzmäßig. Aber „gibt es keine Sünde, so gibt es auch keine Heilung von der Sünde“. Der Homosexuelle, der eine Rückkehr zu einem gesetzmäßigen Leben anstrebt, der muss sich auch damit auseinandersetzen, dass sein bisheriger Lebenswandel sündhaft war. Manche Jugendliche, die ihre Homosexualität entdecken, meinen, dass sie damit zu ihrer „tieferen wahren Natur“ vorgedrungen wären. Aber es sind lediglich die Vorprägungen durch falsch genutzte Vorinkarnationen, die wieder aufflammen. Durch ein Ausleben dieser ungesetzmäßigen Vorprägungen werden sie natürlich nicht aufgelöst, sondern verstärkt und weiter ausgebaut. Die wirkliche „wahre Natur“ eines jeden Menschen ist die Polarität, das heißt: die Anziehung zwischen den gegensätzlichen Polen, das Streben nach der harmonischen Vereinigung von Yin und Yang. Es muss erlaubt sein, diese Wahrheit auszusprechen, ohne dass sich jemand dadurch diskriminiert fühlt! Toleranz ist wichtig, aber sie kann nicht heißen, die Wahrheit zu verbieten!

Die Wahrheiten, die Swedenborg uns schenkt sind im Grunde ein Basiswissen für den Aufbau einer gesunden Gesellschaft. Bereits im sechsten Gebot steckt dieses Wissen drin: „Du sollst nicht ehebrechen“. Dieses Gebot bezeugt, dass die Institution der Ehe durch das göttliche Gesetz befürwortet wird. Dennoch ist ein hilfreiches Basiswissen über das Wesen der ehelichen Liebe in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft wenig verbreitet. Als beste und umfassendste Quelle hierfür ist das Werk von Emanuel Swedenborg sehr zu empfehlen.

>Lebensgestaltung

 
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