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Rundbrief Nr. 17 - September 2008 (Die ersten zwei Artikel)

Entspannung

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort,
das durch den Mund Gottes geht.“  Matthäus 4.4 / 5. Buch Mose 8.3


Es entspricht einem materialistischen Weltbild zu meinen, die einzige Energiequelle des Menschen seien die Nahrungskalorien. Dabei weiß eigentlich Jeder, dass da noch mehr sein muss, dass es eine Regenerationsquelle gibt, die tief im Menschen selber liegt.

Wer über längere Zeit unausgesetzt ein Leben voller Anspannung und Hektik führt, sei es durch Arbeit oder einen extrovertierten Lebensstil, der gelangt an einen Punkt, wo er sich eingestehen muss „Meine Batterien sind verbraucht“. Und damit meint er nicht einen Mangel an Nahrungskalorien!

Jeder weiß, dass man auch mal an sich denken muss, dass „eine Kerze nicht immer an beiden Enden brennen kann“ und dass man auch mal „fünfe grade sein lassen muss“  - dass man sich auch einmal entspannen muss!

Das ist kein Geheimnis. Dennoch gibt sich kaum Einer Rechenschaft darüber, wovon er da überhaupt spricht. Ist es nicht wie mit dem Thema Gesundheit? – Kaum Einer fragt einmal gründlich danach, was Gesundheit überhaupt ist, weil Gesundheit im Allgemeinen bloß als die Abwesenheit von Krankheit definiert wird. So kennt man nur die Krankheiten, Gesundheit bleibt ein Mysterium, ein „Glücksfall“. Aber die Gesundheit mit ihren Voraussetzungen wird selten zum Inhalt eines wissenschaftlichen Studiums.

Ähnlich verfahren wir mit unserer Lebensenergie, wir sind es gewohnt, die Dinge negativ zu definieren. Wenn Einer auf der Arbeit ständig Überstunden macht oder ein wildes Partyleben führt, oder Beides, dann wissen wir ganz genau „seine Batterien sind bald verbraucht“. Wir wissen, so kann man nicht lange ungestraft leben. Wir machen uns Gedanken darüber, wie wir diesen Zustand vermeiden, in dem die Batterien verbraucht sind, aber wir beschäftigen uns nicht damit, wie wir die Batterien aufladen  - also mit der Frage, was denn Lebensenergie eigentlich ist!

Aber Gesundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit.
So ist auch Lebensenergie nicht nur die Abwesenheit von Ausschweifung.

Deshalb ist Entspannung nach Ernährung und Bewegung die Dritte Säule der Gesundheit. Entspannung ist nicht bloß ein „Wohlfühlprogramm“ für Gestresste. Entspannung ist eine Lebensgrundlage.

„Wie brachte es das Oberhaupt der Hunzas gegenüber westlichen Besuchern einmal auf den Punkt:

‚Für uns ist es völlig klar, dass diejenigen, die es nicht verstehen, die Technik der völligen Entspannung zu praktizieren, einen großen Teil ihrer Energie verschwenden. Diejenigen aber, die fähig sind, sich total zu entspannen, werden mit erhöhter Vitalität und Ausdauer belohnt und werden letztlich mit ihrer Arbeit schneller fertig als Leute, die im Zustand der Spannung oder Überspannung arbeiten.“
(aus der Broschüre Hunzaland – das Tal der ewigen Jugend von Dr. Holger Metz / Gesundheits-Forum / 65764 Kelkheim)

Die Chinesen nennen die Lebensenergie im Menschen das Chi und die Energiebahnen, die den Menschen durchziehen die Meridiane. Die Naturheil-Therapien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zielen darauf, die Blockaden im Fluss des Chi zu beheben, so dass es wieder frei den Menschen durchströmen und beleben kann.
Wir meinen, dies sei ein östlicher Ansatz, doch der westliche Geistheiler Bruno Gröning (1906 – 1959) arbeitete völlig unabhängig davon nach derselben Grundidee: Bei ihm hieß die Lebensenergie der „Heilstrom“. Aufgrund seiner Sensitivität konnte er genau wahrnehmen, in welchem Bereich des Menschen der Heilstrom gestört war. So konnte er genau die zu erwartenden „Regelungen“ voraussagen  - also die Beschwerden, die auftreten, wenn der wieder erwachende Heilstrom die Unordnung im Körper behebt, sobald die Blockaden überwunden sind. Daher ist eine Regelung immer vorübergehend und das Zeichen der einsetzenden Heilung.

Im Bruno-Gröning-Freundeskreis wird für das Aufnehmen des Heilstromes das „Einstellen“ empfohlen, das morgendliche und abendliche Entspannen in aufrechter Sitzhaltung, bei Musik, aufbauenden Texten oder einfach in der Stille.
Dieses bewusste Aufnehmen der Lebensenergie im Zusammenhang mit dem Positiven Denken führt bei vielen Anhängern des Bruno-Gröning-Freundeskreises zu ungeahnten Heilungen, auch von schweren Krankheiten. Hierbei werden die ersten beiden Säulen der Gesundheit  - Ernährung und Bewegung -  in den meisten Fällen noch gar nicht berührt. Dies zeigt, wie elementar die Dritte Säule der Gesundheit, die Entspannung, für sich genommen schon ist. Denn Entspannung ist nichts Anderes als ein bewusstes Aufnehmen der Lebensenergie, nenne man sie Chi oder Heilstrom oder Prana oder Ätherkraft oder Odem oder „ein jegliches Wort, das durch den Mund Gottes geht“.  - Ist es nicht egal, welchen Ausdruck man benutzt?

Die meisten Menschen nehmen die Lebensenergie nur als einen Bestandteil eines religiösen Lehrgebäudes wahr, an das man glauben könne oder auch nicht, aber nicht als einen dringend zu beachtenden Bestandteil ihres eigenen Lebens. Daher kommt es zu Erschöpfung und zu Blockaden, sie werden krank. Ein Miteinbeziehen der Lebensenergie in eine bewusste Tagesgestaltung kann die Batterien wieder aufladen und die Blockaden beheben, es kommt zu Heilungen. Dies bezeichnen die Menschen als Wunder. Dabei ist es nur ein Wieder-Einfügen in die göttliche Ordnung. Diese göttliche Ordnung an sich ist das Wunder  - dieser ständig verfügbare Zugang zu einer unbegrenzten Quelle der Energie. Ihn zu nutzen oder nicht, ist keine Frage des Glaubens oder eines angenehmen Wellness-Programms, sondern eine Frage der Gesundheit.


„Verpackte“ Entspannung

 
Die meisten Menschen erlauben es sich nicht, sich einfach einmal zu entspannen. Sie meinen, dies führe zur Faulheit. Zum Glück gibt es aber heute viele hilfreiche Therapien, die die Entspannung befördern. Sobald es sich um eine Therapie handelt  - und natürlich erst recht, wenn sie ärztlich verordnet oder empfohlen wurde -   ist es für sie auf einmal ganz natürlich und erlaubt, sich zu entspannen.
So arbeiten sie mit „Chi“-Geräten, mit „Brain-Light“-Geräten, mit „Magnetfeld“-Geräten, sie machen Yoga oder nehmen eine „Reiki“-Behandlung, oftmals verbunden mit harmonischer Musik.
Nach Wochen oder Monaten regelmäßiger Anwendung stellen sich erste Erfolge ein.

Natürlich können alle diese Therapien hilfreich sein. Hier soll nur einmal die Aufmerksamkeit darauf gerichtet werden, was neben der Therapie noch geschieht: Zum ersten Mal, vielleicht in seinem ganzen Leben, erlaubt sich der Mensch zu entspannen. Es ist grundlegend wichtig für unsere Gesundheit, dass es zehn Minuten am Tag gibt, wo wir NICHT telefonieren, NICHT einem Bus hinterherlaufen, NICHT von Actionfilmen und Fußballspielen erregt werden, NICHT arbeiten oder essen oder sonst irgend etwas Äußeres tun, sondern wo wir einfach mal bei uns selbst sind. Man erlaubt es sich nicht, nicht ständig beschäftigt zu sein, denn man fühlt sich angreifbar oder hat ein schlechtes Gewissen, wenn man einfach mal die Stille sucht. Deshalb wird es „verpackt“ mit Therapien oder mit Spazierengehen oder mit Angeln oder mit Malen. Es ist zu fragen, ob die Gesundheitserfolge der angesprochenen Therapien wirklich auf den Therapien selber beruhen oder nicht zumindest zum großen Teil auf der Gelegenheit, die sie dem Menschen bieten, sich endlich einmal zu entspannen. Als Befürworter der gesunden Lebensweise werden die gesunden Lebensgewohnheiten als Hauptfaktor für unsere Gesundheit gesehen. Deshalb stellt sich die Frage, ob ein Mensch, der eine regelmäßige Entspannung in seinen Tagesablauf mit einbezieht eine solche Therapie überhaupt noch benötigt.

Was bedeutet also „unverpackte“ Entspannung?

Man setzt sich aufrecht auf einen Stuhl, ohne sich anzulehnen. Hierfür setzt man sich auf die Vorderkante oder benutzt ein Keilkissen. Die Hände legt man am besten mit nach oben geöffneten Handflächen auf die Oberschenkel und zieht sie dicht an den Rumpf heran. Man atmet durch die Nase und lässt den Atem einfach fließen, ohne Atemübungen zu machen. Die Gedanken lässt man fließen und beobachtet sie oder rezitiert heilsame Affirmationen wie:

„Die göttliche Heilkraft durchströmt mich.

Die göttliche Heilkraft baut mich auf.

Ich gelange mehr und mehr in die Harmonie, in mir selber und in der Beziehung zu meinen Mitmenschen…“

Es gibt auch brauchbare CD’s mit solchen meditativen Bewusstseinsstützen. Auch sanfte harmonische Musik kann sehr hilfreich sein.

Entspannung bedeutet den Kontakt wiederaufzunehmen mit der Quelle der göttlichen Energie  in uns. Deshalb kann das Gebet sehr hilfreich sein. Bestimmte Meditations-„Techniken“ hingegen sind nicht notwendig. Befreien wir uns von der fälschlichen Vorstellung, es gäbe eine „Technik“, einen „Trick“, wie wir die Erleuchtung erlangen. Es soll nicht darum gehen, das Gesetz der Natur „auszutricksen“, sondern in das Gesetz der Natur zurückzufinden.

Entspannung ist hierfür eine wichtige Komponente. Zweimal täglich zehn Minuten können bereits umwälzende Prozesse in Gang setzen.

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