Wer einen Kommentar hat, der benutze das Kontakt-Formular und schreibe in den Betreff „Rohkost-Blog“. Die Kommentar werden auf der benachbarten Unterseite unter der Rubrik „Aktuelles“ reingestellt (sofern dem nicht widersprochen wird), um den Fluss dieser Tagebuch-Aufzeichnungen nicht zu unterbrechen (* = Pflichtfelder).
Ostermontag, 09.April 2012
Ich erlebe es tatsächlich so, wie David Wolfe es in seinen Büchern und Vorträgen beschreibt: Durch die Rohkost bekommt der Mensch einen tieferen Zugang zu seiner Intuition, zu seiner inneren Führung. Gestern Morgen hatte ich den Impuls, ein Rohkostbrot vorzubereiten. Ich habe eine ganze Tasse Weizen fein geschrotet oder grob gemahlen. Jedenfalls sehr viel feiner als ich den Hafer für den Frischkornbrei schrote. Außerdem ist ja der Weizen ein Stück härter als der Hafer. So war es schon ein Stück Arbeit, aber es hielt sich in Maßen. Dann habe ich die ganze Tasse Getreide mit einer halben Tasse Wasser verknetet (Mengenangabe war in meiner Eingebung inklusive). Ich habe das grobe Weizenmehl mit dem Wasser lange gründlich durchgeknetet, bis ein fester Ball entstand. Diesen Ball habe ich dann abgedeckt den ganzen Tag auf dem Fensterbrett über der Heizung stehenlassen, während Karin und ich außer Haus waren. Am Abend dann wollte ich den Teig ausrollen und als Fladenbrot im Ofen bei niedrigen Temperaturen dörren. Ich stellte abends allerdings fest, dass der Teig eigentlich schon wie ein Brot war: Das Innere war gut durchstrukturiert, außen hatte sich eine trockene Kruste gebildet. Außerdem schmeckte es bereits und war bekömmlich. Durch die milchsaure Gärung war das Brot eigentlich schon „gar“. Die Gärung hatte das Getreide gut aufschließbar und bekömmlich gemacht. Dennoch rollte ich einen Fladenteig aus, den ich nach den Ofen-Pommes, die ich für Karin machte, bei ausgestelltem Ofen und angekippter Ofentür noch etwas erwärmen und dörren ließ. Ob die Temperatur darin nun überall genau unter der magischen Rohkost-Marke von 42° Celsius lag, weiß ich nicht. Jedoch blieb zumindest das Innere des Fladens unter dieser Marke. Da der Ofen ausgestellt war, war es nur ein bischen heiße Restluft. Das Brot schmeckte köstlich (jedenfalls mir, Karin nicht so), und es sättigte wunderbar. Künftig werde ich Weizenvollkornsauerteigrohkostschrotbrot ganz ohne Ofen herstellen, nur mit Weizen, Wasser und 12 Stunden Heizungswärme. Unter einem Rohkostbrot habe ich mir immer ein aufwändiges Essenerbrot aus Sprossen vorgestellt. Aber es geht auch ohne Sprossen, dafür mit der natürlich auftretenden milchsauren Gärung, die das Getreide voraufschließt und bekömmlich macht. Heute morgen kam der nächste Impuls: Ich stand vor meiner Frau auf und machte eine Morgenmeditation. Mir schien, ich habe das Geheimnis der Prana-Ernährung gefunden. Auf die Spur geführt hat mich der Begriff „Breatharian“. Das wird ja mit „Luftköstler“ übersetzt. Doch diese Übersetzung ist nicht präzise. Es heißt ja nicht „Airarian“, sondern „Breatharian“. Die genaue Übersetzung heißt also „Atemköstler“. Ich mache schon seit langem eine selbsterfundene Atemmeditation, die ich noch nicht weitergeben möchte, bevor ich nicht genau weiß, ob sie Schaden anrichten könnte. Heute habe ich zielgerichtet damit gearbeitet, um Prana aufzunehmen. Ich empfand dabei ekstatische Glücksmomente. Ich fühlte, dass ich „ein Minus auf dem Bankkonto“ aufzuholen hatte. Normalerweise übergeht man dieses Minus. Auch ich übergehe dieses Minus, vor allem, wenn ich zur Arbeit muss. Dann mache ich mich morgens nach dem Aufstehen gleich an die Küchenarbeit, gehe energetisch halbgeladen durch den Tag und kompensiere das Minus später evtl. mit zuviel Essen. Heute hatte ich das Gefühl, ich konnte ein Stück von diesem energetischen Minus aufarbeiten. Jedenfalls konnte ich mich auf ein Niveau erheben, so dass ich mit Rohkost-Ernährung insgesamt in ein Gleichgewicht finden konnte. Ich hatte das Gefühl, wenn ich das Minus vollends aufarbeiten wollte, so müsste ich etwa drei Tage durchmeditieren. Dann wäre es egal, ob ich noch was esse oder nicht, und ich wäre Breatharian. Jedoch sind Hauruck-Aktionen meine Sache nicht. Anstattdessen strebe ich eine Nahrungsergänzung an: Ich ergänze meine Rohkost-Ernährung mit morgendlicher Prana-Ernährung durch Atemmeditation. Mir wurde bewusst, dass Atmen genausowenig nur mit Sauerstoff-Aufnahme zu tun hat, wie Essen nur mit Nährstoff-Aufnahme. Die eigentliche Funktion des Essens ist die Information, und die eigentliche Funktion des Atmens ist die Prana-Aufnahme. Es ist für mich ganz einfach geworden, ich muss es nur noch TUN. Es ist für mich wie ein Geschenk, dass ich diese himmlische Nahrungsquelle in der Atemluft auftun durfte, ohne ein teures Seminar zu besuchen. Mein Ehrgeiz ist es nicht, innerhalb kürzester Zeit zum Pranaköstler zu werden. Jedoch ist es mein festes Vorhaben, eine morgendliche Pranameditation möglichst jeden Morgen durchzuführen, um damit meinen Energielevel anzuheben. Es kann eine Perspektive sein, allmählich, diesen Anteil meiner Nahrungsaufnahme zu erhöhen, und den Anteil des Essens zu verringern. Angesichts dieser neuen Ausblicke scheint es mir immer unwahrscheinlicher, nach meinem Rohkost-Monat zu meiner vorherigen teils gekochten Vollwertkost zurückzukehren. Heute morgen gab es einen Obstsalat aus einem Apfel und einer Banane. Heute mittag gab es einen Gemüsesalat aus Tomaten, Kichererbsensprossen, rohen Spinatblättern und einer Zwiebel, angemacht mit Sauerkrautsaft, Öl, Basilikum und etwas Kräutersalz. Danach gab es den Rest Fladenbrot vom Vortag. Ich war noch nicht ganz satt. Da für meine Frau weiße Brötchen auf dem Tisch standen und sie eines übrigließ, war ich in Versuchung, endlich wieder erhitzte Stärke zu essen. Das wäre doch jetzt das Richtige: einfach so ein Stück trockenes weißes Brötchen! Ich habe jedoch die Erfahrung in mir, dass auch das mich nicht richtig satt machen kann, und dass ich danach noch eins will und noch eins und noch eins. Bis ich einfach nur voll und müde bin. Anstattdessen besann ich mich also auf den Rest voreingeweichten Frischkornbrei und voreingeweichter Feige-Nuss-Mischung von vorgestern aus dem Kühlschrank. Mit einer frisch reingeschnittenen Banane schmeckte das noch überraschend gut. Danach ging es mir schon besser. Als Abschlusshäppchen aß ich noch ein paar schwarze Oliven, dann ging es mir richtig gut. Richtig satt, ohne müde zu sein. Die Rohkost-Ernährung bewährt sich immer mehr. Dennoch werde ich mich nicht zwingen. Sollte ich nach dem 30. April noch Lust auf Gekochtes haben, dann kann es durchaus sein, dass ich nochmal zur Kochkost zurückkehre. Das werde ich entscheiden, sobald es soweit ist. Zur Zeit jedoch macht mir mein Rohkost-Experiment richtig Spaß.
Karsamstag, 07. April 2012
Für gestern Abend hatte ich zwar einen Frischkornbrei voreingeweicht, aber ich hatte überhaupt keinen Appetit darauf. Anstattdessen habe ich mir aus einer ganzen Honigmelone einen Smoothie gemacht, und danach noch drei Bananen gegessen. Das hat mich angenehm gesättigt. Heute Morgen gab es kleingeschnittene frische Ananas. Erwartungsgemäß habe ich daraufhin ein Elefantenbaby geboren. Auch danach hatte ich noch einen dicken Bauch, und zwar unterhalb des Bauchnabels. Aber ich hatte das Gefühl, die Blockade war gelöst. So bin ich heute wieder joggen gegangen. Beim Mittag gab es einen großen Gemüsesalat mit Tomaten, Chinakohl, Gurke, gekeimte Kichererbsen und Lauch, dazu Bambustee. Da ich davon nicht satt wurde, habe ich noch zwei Bananen gegessen. Davon war ich immer noch nicht satt, und ich habe mir ein Apfelmüsli gemacht: ein kleingeschnittener Apfel, dazu zwei Esslöffel von meinem vorgeweichten Haferschrot und zwei Esslöffel von meiner vorgeweichten Haselnuss-Trockenfeige-Mischung. Nach diesem Müsli war ich satt, und es geht mir gut. Wenn ich auf meinen Körper höre, und ich bei der Rohkost bleibe, dann erlebe ich ein Wohlbefinden, und ein Sättigungsgefühl, wie ich es von meiner Kochkost nicht kenne. Ich hatte einen Anflug, nach meinen Bananen noch Kartoffelchips zu essen, um meinen Hunger zu stillen. Ich weiß jedoch aus Erfahrung, dass nach den Kartoffelchips kein so angenehmes Sättigungsgefühl eintritt. Man hat das Gefühl, dass immer noch etwas fehlt, aber der Bauch ist dann voll, und man ist müde. Nur deshalb hört man mit dem Essen auf. Nach meinem Apfelmüsli bin ich jedoch angenehm satt und habe Munterheit und Kraft, um diese Zeilen zu schreiben. Heute abend werde ich wohl ähnlich essen wie heute mittag: Erst einen Gemüsesalat, dann meinen Rest voreingeweichten Frischkornbrei.
04.+05.+06. April 2012
Bin immer noch auf Rohkost. Ich halte tapfer durch, obwohl schon manchmal Anfechtungen kommen, Brot oder Nudeln zu mir zu nehmen. Abends habe ich schon noch einmal mit Sb-Kernen versucht, meinen Sättigungsgrad zu erreichen. Aber meine Impulse sagen mir auch, dass ich es lernen sollte, die Nahrung ANDERS aufzunehmen: Nicht als Verbrennungsstoff und Füllmasse, sondern als Information. Das Wissen habe ich ja bereits: Die Ernährung gibt dem Körper die Informationen, die ihn anregen, die Elemente und Nährstoffe IN SICH zu generieren. Und für die Qualität der Information ist nicht die Menge der Nahrung entscheidend, sondern die Qualität der Nahrung und die Bewusstheit in der Nahrungsaufnahme. Anders gesagt: Ich empfinde bereits, dass schon kleine Mengen der Rohkost meinem Körper vollauf genügen. Er sagt dann zu mir: „Danke, reicht, ich habe die Botschaft bereits verstanden“. Ich aber esse weiter, aufgrund meiner alten Konditionierung: Essen müsse meinen Magen füllen. Diese alte Konditionierung kann ich nicht einfach von jetzt auf gleich ablegen. Aber die Aufgabe besteht darin, allmählich immer sicherer darin zu werden, in der Informationsaufnahme mein Sättigungserlebnis zu finden. Ich muss mich weiter sensibilisieren, um den Schalter in diese Richtung umzulegen. Zur Zeit kann ich es mir gut vorstellen, nach dem April weiter bei der Rohkost zu bleiben, vielleicht sogar mich weiterzuentwickeln und Frutarier zu werden und nur noch rohe Früchte zu essen. Aber da lege ich mich jetzt nicht fest. Ein faszinierendes Beispiel für eine Ernährungsumstellung ist mir im Internet auf Youtube begegnet: Die Geschichte des „Breatharian“ Jericho Sunfire. Er war in seiner Jugend ein muskelbepackter Rugby-Profi. In einem Zustand der Verschleimung und Deprimiertheit gelangte er zu dem inneren Impuls, es doch mit Früchte-Ernährung zu versuchen. Er erlebte einen intensiven Reinigungsprozess, inklusive aller Kämpfe und Rückfälle. Er wurde vom Frutarier zum Liquidarier (Flüssigköstler) und vom Liquidarier zum „Breatharian“ (Pranaköstler). Faszinierend finde ich es auch, dass er als Pranaköstler nicht etwa nur dasitzt und meditiert, sondern in der Lage ist, ein anspruchsvolles Trainingsprogramm zu absolvieren und einen durchtrainierten Körper besitzt. Mein Bauch ist zur Zeit gut gefüllt, ich habe eine richtig dicke Wampe. Wahrscheinlich ist da noch einiger alter Dreck drin, der rausgehört. Im Moment fühle ich mich wie ein Fastender: nicht hungrig aber etwas schwach. Da ist es gut, dass heute Karfreitag ist, und ich nach Ostern eine Woche frei habe. Es könnte noch eine Reinigungskrise auf mich zukommen. Heute habe ich keinen Dauerlauf gemacht, sondern bin einfach zuhause geblieben. Mal sehen, ob ich morgen wieder Sport mache. Da will ich mich nicht unter Druck setzen. Zur Zeit geht es um "den Prozess".
02.+ 03. April 2012
Gestern begann wieder meine Arbeitswoche, und die ersten zwei Mahlzeiten laufen wie gewohnt: Morgens Obst und mittags ein vorbereiteter Gemüsesalat. Nachmittags als ich nachhause kam, gab`s einen Frischkornbrei mit Datteln und einer Banane. Dann hatten wir unseren spirituellen Kreis, von dem wir erst spät nachhause kamen. Spät abends habe ich mir dann noch einen Gurkensalat mit schwarzen Oliven, einer roten Paprika und Sb-Kernen gemacht. Zum Abschluss eine Banane. Ich wurde nicht so leicht satt, aber das Problem kenne ich ja aus meinen Nicht-Rohkost-Zeiten auch. Heute habe ich nach der Arbeit einen gehörigen Hunger, aber auch das ist nicht erst seit dem Rohkost-Monat so. Im Großen und Ganzen geht’s mir gut. Ich fühle mich noch leicht gedämpft in meiner Kraft und angespannt in meinen Nerven. Ich habe das Gefühl, das hängt mit der Umstellung zusammen, und dass ich zur Zeit noch zu viele Körner esse. Ich will allmählich mehr auf Obst und Gemüse ausweichen. Heute abend werde ich nach Appetit vorgehen. Mal sehen, was mein Bauch mir sagt.
01. April 2012
Heute morgen Melone – ein für mich übliches Frühstück. Heute vormittag Jogging – Schonzeit ist in meinem Rohkost-Experiment nicht angesagt. Heute mittag ein Salat mit geraspelten Möhren und danach Müsli (frischgeschrotete Haferkörner, ein paar Stunden eingeweicht, Haselnüsse eingeweicht mit frisch reingeschnittenem Apfel und Banane). Da ich (auch wegen des anstrengenden Joggings) nicht satt wurde, habe ich Bananen nachgeschoben. Da das allein auch nicht geholfen hat, habe ich Sonnenblumenkerne nachgeschoben. Mit Bananen und Sb-Kernen wurde ich dann irgendwann satt. Kerne und Nüsse machen mir immer einen schweren Kopf, und wenn es zuviel wird – richtig ernsthafte Kopfschmerzen. Da meine Erfahrung immer war, dass ich eine konzentrierte Nahrung brauche und dass ich trockenes Brot sehr viel besser vertrage als zuviel Kerne und Nüsse, habe ich mich bisher von der hundertprozentigen Rohkost distanziert. Jetzt schlittere ich wieder voll in dieses Problem hinein. Da mich das zunächst einmal müde machte, habe ich mich nachmittags ein wenig hingelegt. Heute abend hatte ich einen Impuls: Ich hatte zwar noch Müsli übrig und hab mir aus Sättigungsgründen noch ein paar Feigen dafür eingeweicht. Aber ich hatte abends überhaupt keinen Appetit darauf. Anstattdessen hatte ich Appetit auf einen Gemüsesalat. Ich habe mir rohe Möhren geraspelt, ein paar Selleriestücke und rohe Kartoffeln mit reingeraspelt, Chinakohl und Frühlingszwiebeln reingeschnitten und das mit meinem üblichen Salatdressing angemacht: Sauerkrautsaft, Leinöl und ein wenig Kräutersalz. Das hat mir echt Appetit gemacht und hat mich jetzt auch gesättigt. Ich muss mir als Rohköstler wohl einfach öfter die Mühe machen, mir Gemüsesalate zuzubereiten. Das ist etwas mühevoll, aber es funktioniert. Es sättigt und befriedigt vollkommen. Es verursacht keine Beschwerden im Nachgang, sondern verleiht im Gegenteil Energie und Vitalität. Ich werde mir wohl noch als Betthupferl eine Banane reinschieben, aber Sättigungsprobleme habe ich heute keine mehr. Ich freue mich auf den nächsten Rohkost-Tag.
31.03.2012
Bei der Neuenhagener Gesundheitsmesse am 25.03. habe ich am Stand einen Interessenten über Vegetarismus beraten. Ich habe ihm gesagt, dass ja keiner einen vegetarischen Eid unterzeichnen muss und dass man ja einfach einmal einen Monat lang die vegetarische Ernährung ausprobieren kann – ohne jede Verpflichtung, aber um eine Erfahrung reicher. Man wird ja dann feststellen, ob einem etwas fehlt, und ob man sich besser oder schlechter fühlt. Im Nachgang habe ich dann über mich selber nachgedacht: Warum mache ich das Gleiche nicht einmal mit der Rohkost? So lange beschäftige ich mich schon mit der Rohkost-Ernährung. Ich fahre ja zurzeit mein Konzept der vegetarischen Vollwerternährung. Leider nur stelle ich fest, dass ich meine gesundheitlichen Restprobleme damit nicht in den Griff bekomme: Dauererkältung, immer wieder Kopfschmerzen und immer wieder Müdigkeit mit gelegentlichen Gedächtnis-Aussetzern. Ich bin manchmal etwas fahrig und vergesse Erledigungen, die ich mir vorgenommen habe. Ich bin nicht hundertprozent fit. Das wirkt sich sowohl auf der Arbeit als auch im Privaten aus. Diese traurige Bilanz muss ich ziehen, obwohl ich jetzt bereits zweimal am Tag nur Rohkost esse, und erst in der Abend-Mahlzeit Gekochtes zu mir nehme. Doch ich stelle fest, dass das Gekochte mich sehr belastet. Besonders Reis und Nudeln haben sich als wahre Leistungs- und Gesundheitskiller herausgestellt. Dann noch folgende Erfahrung: Abends werde ich nicht richtig satt. Ich esse immer mehr, ich schaufele und nehme mir mehrmals nach, und doch werde ich nicht richtig satt. Oftmals fülle ich mit Kartoffelchips oder Erdnussflips auf. Dabei bin ich mir über die Ursache unsicher: Entweder habe ich wegen meinen zwei Rohkost-Mahlzeiten am Tag so viel nachzuholen – oder aber es liegt eben daran, dass Gekochtes mich nicht mehr zufrieden stellen kann. Das weiß ich nicht, und das möchte ich nun herausfinden. So werde ich vom 1. bis zum 30. April nur Rohkost zu mir nehmen – ohne einen „Rohkost-Eid“ abzulegen. Vielleicht wird es nur eine Frühjahrs-Reinigung sein, vielleicht wird es aber auch meine Ernährungsgewohnheiten dauerhaft verändern. Das lasse ich offen, das werde ich am 1. Mai entscheiden. Mein inneres Befinden heute: So ein bischen Besorgnis habe ich schon empfunden, dass es ja nun morgen losgeht, und ich dann wohl auf so einiges verzichten muss, Aber diese Besorgnis war mehr ein Anflug, keine echte Sorge. Denn ich fühle mich seit meinen kurzen Nur-Rohkost-Erfahrungen Anfang der 90er Jahre sehr viel weiter. Wie gesagt, esse ich ja nun bereits zweimal am Tag eine Rohkost-Mahlzeit, ohne dabei irgendwelche Sättigungsprobleme zu empfinden. Dann kommt noch hinzu, dass ich nun sehr viel besser informiert bin: Der Frischkornbrei hat Einzug in mein Vollwert-Konzept gehalten. Der Frischkornbrei ist roh, und ich werde ihn in meinem Rohkost-Experiment beibehalten und sehr viel öfter heranziehen als vordem. Dadurch habe ich eine konzentrierte Nahrungsquelle, die mich sehr gut sättigt. Ich probiere es diesmal nicht mit einer reinen Obst-Rohkost, bei der ich damals das Gefühl hatte, als hätte ich nichts gegessen und dafür zwanzig Tassen starken Kaffee getrunken. Ich fühlte mich total im Ungleichgewicht. Ich beziehe diesmal Gemüse und Trockenfrüchte und Nüsse und Sonnenblumenkerne und Frischkornbrei mit ein. Ich gehe nicht mehr den Weg der Obst-Rohkost, sondern einer „Vollwert-Intensivkost“, die eine direkte und harmonische Weiterentwicklung meiner Vollwert-Normalkost darstellt. Über die Besorgnis überwiegt die Freude: Ich freue mich auf das Experiment. Heute esse ich noch einmal gekochte Kartoffeln und gekochtes Gemüse zum Abendbrot. Aber bereits jetzt empfinde ich den Rohkost-Monat als eine Befreiung: Ich DARF auf Rohkost umstellen – welche Erleichterung! Hier noch ein paar Hinweise zu meinem Vorgehen und zu meiner Situation: In unserer Partnerschaft bin ich „der Koch“. Meiner Frau habe ich meinen Rohkost-Monat angekündigt mit dem Zusatz „Für dich wird sich nichts ändern“. Ich werde in diesem Monat weiter für sie vegetarisch kochen. Meine Rohkost-Erfahrung soll hundertprozentig sein, doch habe ich mit mir ausgemacht, dass es doch ein paar Ausnahmen geben wird: Ich mache weiter meinen Salat mit Sauerkrautsaft oder Kanne-Brottrunk an. Höchstwahrscheinlich sind diese Produkte pasteurisiert. Das Öl, das ich benutze, trägt zwar das Siegel „kaltgepresst“, aber ein wirklicher Rohköstler weiß, dass das keinen Aussagewert hat. Sehr wahrscheinlich unterlag auch mein Öl Temperaturen von über 42 Grad Celsius. Ebenso die getrockneten Kräuter, die ich weiterverwenden werde. Außerdem trinke ich weiterhin Tee: Kräutertee, Grüntee und auch schwarzen Tee. Aber keine Gemüsebrühe. Statt Gemüsebrühe wird es Rohgemüse und Wasser geben. Mein morgendlicher Aloe-Drink ist höchstwahrscheinlich auch pasteurisiert. So wie die wunderbaren basischen schwarzen Oliven aus dem Glas, die ich weiterhin an meinen Salat geben werde. Diese Ausnahmen gestatte ich mir. Ansonsten keine. Ich nehme auch nicht in diesem Monat den praktischen Gemüsemais aus der Dose, mit dem man so einfach seinen Salat ergänzen kann. Wenn, dann nehme ich einen frischen Maiskolben aus dem Gemüseregal und knabbere ihn ab. Trotz dieser Zugeständnisse wird sich also schon etwas grundlegend ändern. Es wird dann drei statt zwei Rohkost-Mahlzeiten am Tag geben. Basti goes raw in april!